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Wachstumsinitiative für Solaranlagen: BMWK plant weitreichende Änderungen

Aktualisiert: 4. Nov. 2024

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Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) plant eine umfassende "Wachstumsinitiative" für den Stromsektor, die auf drei Säulen basiert: mehr Markt, mehr Intelligenz durch Digitalisierung und mehr Speicher. Ziel ist es, die Systemverantwortung von Erneuerbaren-Anlagen zu stärken und den Anteil erneuerbarer Energien bis 2030 auf 80 % zu erhöhen.


Kernpunkte der geplanten Wachstumsinitiative:


  1. Ausweitung der Direktvermarktung: Ab 2027 sollen alle Neuanlagen ab 25 Kilowatt ihren Strom direkt vermarkten müssen. Die Schwelle wird schrittweise von aktuell 100 Kilowatt gesenkt.

  2. Keine Vergütung bei negativen Strompreisen: Neuanlagen erhalten keine Vergütung mehr bei negativen Börsenpreisen. Als Ausgleich sollen unvergütete Stunden an die 20-jährige Förderperiode angehängt werden.

  3. "Steuerungsrollout": Alle Neuanlagen ab 2 Kilowatt sollen im Bedarfsfall regelbar sein. Die Kosten für Anlagenbetreiber sollen bei maximal 150 Euro pro Jahr gedeckelt werden.

  4. Förderung von Speichern: Ein neues Pauschalmodell soll Speicher und bidirektionales Laden von E-Autos attraktiver machen, indem auf die Abgrenzung zwischen Grün- und Graustrom verzichtet wird.

  5. Erleichterter Netzanschluss für Speicher und Kombianlagen: Die gemeinsame Nutzung von Netzanschlüssen soll gesetzlich ermöglicht werden.


Das BMWK betont, dass sich diese Maßnahmen nur auf Neuanlagen beziehen und keine Eingriffe in den Bestand geplant sind. Auch Photovoltaik-Balkonanlagen sind von den Änderungen ausgenommen.

Die Initiative zielt darauf ab, die Bezahlbarkeit und Sicherheit der Stromversorgung zu verbessern sowie die Integration erneuerbarer Energien zu beschleunigen. Das Ministerium argumentiert, dass durch diese Maßnahmen negative Strompreise reduziert, der Markt stabilisiert und Förderkosten gesenkt werden können.


Das BMWK plant eine zeitnahe Umsetzung, um bereits 2025-2027 Wirkung zu entfalten. Die Maßnahmen sollen die bereits in der Abstimmung befindliche EnWG-Novelle ergänzen.


Kritiker sehen in den Plänen jedoch potenzielle Hürden für kleinere Anlagen und warnen vor erhöhtem bürokratischem Aufwand. Insbesondere die Kosten für die Steuerbarkeit und die Vergütungsregelung bei negativen Strompreisen werden kontrovers diskutiert.


Die "Wachstumsinitiative" markiert einen bedeutenden Schritt in der Energiewende, der die Rolle erneuerbarer Energien im Strommarkt neu definiert und ihre Integration in das Gesamtsystem vorantreibt.




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